häufige Fragen und Antworten

Sie sind an einer Studienteilnahme interessiert?
Hier finden Sie Antworten auf häufige Fragen zur Information über unsere Studie. Sie können uns ihre Fragen aber auch gerne persönlich stellen. (Zu den Mitarbeitenden)

1. Was ist das Ziel der Studie?

Untersuchung einer Intervention zur Förderung der personenzentrierten Versorgung von Bewohner:innen in Langzeitpflegeeinrichtungen durch akademische Pflegefachpersonen bezogen auf

  • die Sicherheit und den bewohnerbezogenen Nutzen der Intervention
  • die Machbarkeit der Intervention

 

2. Welche Pflegeeinrichtungen können teilnehmen?

  • mehr als 50 Plätze für stationäre Pflege
  • Keine Teilnahme an anderen Programmen zur Verminderung von Krankenhauseinweisungen oder Notfallversorgung

Ist eine Teilnahme auch möglich, wenn keine SIS in der Einrichtung umgesetzt wird?

Ja

 

3. Welche Bewohner:innen können teilnehmen?

Vorliegen eines Kriteriums führt zum Einschluss:

  • Pflegegrad 3 und höher
  • Pflegegrad 2 in Kombination mit mind. 1 weiterem Kriterium:
    • Multimorbidität (Def. Lt. DEGAM-Leitlinie Multimorbidität = 3 oder mehr chronische Erkrankungen)
    • Vorausgegangene Einweisung in ein Krankenhaus oder Notaufnahme oder Benachrichtigung des Rettungsdienstes (acht Wochen retrospektiv)

Ist es möglich, nur demenziell erkrankte Bewohner:innen für die Studie zu rekrutieren?

Teilnehmende Bewohner*innen für Ihre Einrichtung sind im besten Fall „bunt gemischt“, damit die Rolle der PEPA in möglichst vielen unterschiedlichen Bereichen getestet werden kann. Auch können bestimmte bewohnerbezogene Daten nur bei Bewohner:innen ohne kognitive Einschränkungen erhoben werden.

Können Bewohner:innen aus (Wohn)-Bereichen, die nicht direkt mit der PEPA zu tun haben teilnehmen?

Ja, das ist möglich sofern die Distanz bzw. die Wege zwischen den Bereichen nicht zu groß sind. Der PEPA muss es möglich sein, an einem Arbeitstag mehrere Tätigkeiten mit verschiedenen Bewohner:innen geplant sowie akut/spontan durchführen zu können, ohne großen zeitlichen Aufwand durch Anreise / Abreise.

 

4. Welche Bewohner:innen können nicht teilnehmen?

Vorliegen eines Kriteriums führt zum Ausschluss:

  • Erwartete Lebensdauer kleiner 6 Monate
  • Sprache: Bewohner:in muss die Studieninformationen verstehen ODER gesetzliche:r Betreuer:in kann die Informationen vermitteln.

 

5. Welche Pflegefachpersonen (PFP/PEPA) können teilnehmen?

Vorliegen eines Kriteriums führt zum Einschluss:

  • Qualifikation als PFP mit Bachelor und mind. 1 Jahr Berufserfahrung nach der staatlichen Prüfung ODER
  • PFP mit Weiterbildung Gerontopsychiatrie oder Palliativpflege ODER
  • PFP mit mindestens 40 „Fortbildungspunkten“ innerhalb der letzten 2 Jahre (entspricht ca. 300 Stunden kumulativ aus verschiedenen Fort- und Weiterbildungen, analog zur Einschätzung nach der Registrierungsstelle berufl. Pflegender). ODER
  • Dreijährige Berufsausbildung mit überdurchschnittlichen Kompetenzen in den Bereichen (z.B. Kenntnisse und Fähigkeiten, Offenheit für Innovationen und Weiterentwicklung der beruflichen Praxis, Persönliche Kompetenzen, Gemäß der Einschätzung durch Vorgesetzte)>

Können Wohnbereichsleitungen oder Fachpersonen mit erweiterten Funktionen (Wundmanagement, Qualitätsmanagement oder Ähnliches) als PEPA teilnehmen?

Das ist prinzipiell möglich, es ist jedoch zu beachten, dass die als PEPA ausgewählten Pflegefachpersonen sowohl durch die umfangreiche Fortbildung, als auch durch die speziellen Aufgaben innerhalb des Projektes eingeschränkte Ressourcen für weitere Funktionsaufgaben während des Ablaufes der Studie haben werden.

Wie viele PEPAs können/müssen pro Einrichtung teilnehmen?

Die Studie ist für eine PEPA pro Einrichtung vorgesehen, unter Umständen kann auch eine zweite Fachperson für Ihre Einrichtung als PEPA fortgebildet werden.

Welche Konsequenzen gibt es, wenn die Pflegefachperson die PEPA Fortbildung aus unterschiedlichen Gründen (Krankheit, Wechsel des Arbeitgebers...) nicht abschließen kann ?

Es gibt in diesem Fall keine negativen Konsequenzen. Ihre Einrichtung bleibt im besten Fall auch ohne PEPA der Studie erhalten und es werden weiterhin Daten bei den teilnehmenden Bewohner:innen erhoben, auch ohne Fachperson, die die PEPA Aufgaben durchführt.

 

6. Welche Pflegefachpersonen können nicht teilnehmen?

Vorliegen eines Kriteriums führt zum Ausschluss:

  • Zu erwartende Abwesenheit vom Arbeitsplatz größer 3 Wochen (Urlaub ausgenommen) innerhalb der Studienlaufzeit.
  • Geplante Abwesenheit von mehr als 3 Tagen in der Kontaktstudienzeit (Theorieteil).
  • Arbeitszeit geringer als 0,8 VK.

 

7. Was ist eine PEPA?

Akronym innerhalb der Expand-Care Studie für: Pflegefachperson mit erweiterten Kompetenzen für personenzentrierte Pflege in der Altenpflege

 

8. Wann beginnt die Studie in der Einrichtung?

Im September 2022 beginnt die Studie mit der ersten Datenerhebung in der Einrichtung. Vorab werden Einrichtungen und Bewohnende rekrutiert (04 – 08/22)

 

9. Wann ist die Studie beendet?

Die Studie endet im März/April 2023 mit der letzten Datenerhebung.

 

10. Wann startet die Schulung (Curriculum) und wie lange dauert sie?

Die Implementierung (Curriculum) läuft 4 Monate. Die Interventionskomponenten sollen fortlaufend umgesetzt werden.

 

11. Wie viele Datenerhebungen gibt es in den Einrichtungen?

Es gibt drei Datenerhebungen: t0 vor Einführung der Intervention, t1 nach 3 Monaten, t2 nach 6 Monaten.

 

12. Was soll in der Studie erprobt werden?

In der Studie soll der Einsatz von Pflegefachpersonen mit erweiterten Kompetenzen für personenzentrierte Pflege in der Altenpflege (PEPA) erprobt werden.

 

13. Welche sind die vier Kompetenzbereiche der PEPA?

  • Umgang mit chronischen und geriatrischen Erkrankungen
  • Empowerment und Kommunikation mit Bewohner:innen
  • Aufbau und Pflege eines personenzentrierten Versorgungsnetzwerkes
  • Organisation/Einrichtung

 

14. Welche Aufgaben gehören zur PEPA-Rolle?

Zur PEPA-Rolle gehören u.a. Planung und Evaluation der Pflege- und Versorgungssituation (erweiterte SIS), geriatrische Assessments und Pflegeübergaben nach ISBAR.

 

15. Wie wird die Umsetzung der Intervention (Implementierung) unterstützt?

Die Implementierungsstrategien umfassen das PEPA-Curriculum, eine Begleitung und Evaluierung durch die Universität und verschiedene organisatorische Aspekte wie z.B. eine Kooperationsvereinbarung zwischen Einrichtung und Universität.

 

16. Welche Themen beinhaltet das PEPA-Curriculum?

Modul 1: Erweiterte Rollen und Kompetenzen für Pflegefachpersonen

  • Einführung in die Rolle der Pflegefachperson
  • Kommunikation und Coaching

Modul 2: Personenzentrierte Pflege und Versorgung von Menschen mit chronischen Erkrankungen

  • Diagnostik und Therapie chronischer und geriatrischer Erkrankungen
  • Modelle, Methoden und Instrumente der personenzentrierten Pflege und Versorgung

 

17. Wie ist der Zeitplan und Aufwand für die PEPA?

Das PEPA-Curriculum erstreckt sich über 4 Monate (Oktober 22 – Ende Januar 23) und hat einen Gesamtumfang von 300 Stunden. Es ist untergliedert in verschiedene Lernformate: Kontaktstunden (ca. 100h), Selbststudium (ca. 100h) und Training on the Job (ca. 100h). Der Aufwand beträgt durchschnittlich 25h/Woche.

Was bedeutet Kontaktzeit?

Kontaktzeit bedeutet, dass die für die Rolle der PEPA vorgesehene Pflegefachpersone Ihrer Einrichtung an Vorlesungen oder Seminare entweder in Präsenz an der Universität zu Lübeck oder über online Medien teilnimmt. Auch Begleitungen der PEPA Tätigkeiten durch Dozierender innerhalb der Einrichtung zählen als Kontaktzeit.

Was bedeutet Selbststudiumszeit?

Selbststudiumszeit ist Zeit, die der PEPA für das eigenständige Lernen oder dem bearbeiten von Lernaufgaben zur Verfügung steht. Diese Zeit kann innerhalb einer Woche frei eingeteilt werden, zählt jedoch als Zeit für die Fortbildung.

Was bedeutet Training on the job?

Die wöchentliche zugeteilte Zeit für „Training on the job“ steht der PEPA für die Durchführung ihrer Projektspezifischen Aufgaben innerhalb der Einrichtung zur Verfügung. Diese Zeit ist frei und aufgabenspezifisch einzuteilen und richtet sich auch nach der Anzahl an teilnehmenden Bewohner*innen. Teil davon kann z.B. die Gestaltung und Durchführung einer Schulung für das Pflegeperson oder der Koordination und Durchführung von interprofessionellen Fallbesprechungen. Eine mögliche Einteilung könnte sein, dass die PEPA dem Wohnbereich von 6-10 Uhr für die Grund- und Behandlungspflege zur Verfügung steht und sich anschließend den PEPA-spezifischen Aufgaben bis zum Ende des Dienstes widmet.

 

18. Welchen Nutzen hat die Einrichtung durch die Teilnahme?

  • Aufwandsentschädigung pro Teilnehmendem (Bewohnerin/Bewohner): 200 € / 100 €

—> 3.000 € / 1.500 € bei Erreichen der angestrebten TN-Zahl von 15 pro Einrichtung (nach Zugehörigkeit zur Interventions- oder Kontrollgruppe)

  • Bildungsangebot für teilnehmende Pflegefachperson
    • Interventionsgruppe: 300 h, davon 100 h Kontaktstunden mit Lehrenden der Universität, Supervision und Beratung
    • Kontrollgruppe: Kurzschulung zu personenzentrierter Pflege und interprofessioneller Zusammenarbeit, Lern- und Arbeitsmaterialien des PEPA-Curriculums nach Ende der Datenerhebung
  • Mitarbeiter:in mit vertiefter Expertise, Motivation und neuen Impulsen für die Weiterentwicklung der personenzentrierten Versorgung in der Einrichtung

 

19. Wie läuft die Studie in der Einrichtung ab?

ZeitraumThemaWas wird benötigt / gemacht?Wer ist beteiligt
Mai – Juni 221. GesprächVorstellung der StudiePflegedienst-/ Einrichtungsleitung Ggf. Pflegefachperson Universität
Juni – Juli 222. GesprächAuswahl potenzieller Teilnehmender (Bewohnerinnen und Bewohner)Expand-Care Ansprechpartner:in Pflegeeinrichtung Universität
Ca. 2-3 Wochen nach AuswahlRekrutierungAnsprache von Bewohner:innen, Erbitten der Erlaubnis zur Kontaktaufnahme, Übergabe StudieninformationExpand-Care Ansprechpartner:in
Zeitnah nach RekrutierungAufklärung und EinwilligungStudienmitarbeiter:innen (Uni) erklären Bewohner:innen die Studie und holen Unterschrift einUniversität, ggf. Expand-Care Ansprechpartnerin
August 22ProzessevaluationInterviews / Befragung mit interessierten Pflegefachpersonen und PflegedienstleitungUniversität Pflegefachpersonen und Pflegedienstleitung
September 221. Datenerhebung (2-3 Tage)Datenerhebung aus Bewohnerdokumentation: Lesezugang und PC-Arbeitsplatz für UniSeptember 22
Ende September 22RandomisierungZufällige Zuordnung und Information, welcher Gruppe die Einrichtung angehörtUniversität
Oktober 22 bis Januar 23InterventionQualifizierung der PEPA und Umsetzung der Intervention in den EinrichtungenPEPA Universität
Dezember 222. Datenerhebung (2-3 Tage)Datenerhebung aus Bewohnerdokumentation: Lesezugang und PC-Arbeitsplatz für UniUniversität Expand-Care Ansprechpartner:in für Einweisung / Rückfragen
März 233. Datenerhebung (2-3 Tage)Datenerhebung aus Bewohnerdokumentation: Lesezugang und PC-Arbeitsplatz für Uni Befragung der Bewohner:innenUniversität Expand-Care Ansprechpartner:in für Einweisung / Rückfragen
April 23ProzessevaluationInterviews / Befragung mit interessierten Pflegefachpersonen und PflegedienstleitungUniversität Pflegefachpersonen und Pflegedienstleitung
April 23 – März 24AuswertungStatistische Auswertung und Auswertung qualitativer Daten (z.B. Interviews)Universität

 

20. Was passiert bei Abbruch der Teilnahme einer PEPA?

Ein Abbruch der Studie wird nicht sanktioniert.

 

21. Wer sind die Ansprechpartner:innen?

Universität zu Lübeck:

  • Prof. Dr. Katrin Balzer: Katrin.balzer@uksh.de
  • Katharina Silies: Katharina.silies@uksh.de
  • Tilman Huckle: Tilman.huckle@uksh.de
  • Janna Sill: Janna.sill@uksh.de

Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

  • Prof. Dr. Martin Scherer: m.scherer@uke.de
  • Dr. Dagmar Lühmann: d.luehmann@uke.de
  • Dr. Nadine Pohontsch: n.pohontsch@uke.de